Montag, 5. Dezember 2016

#13 Wurzelbehandlung und eine Fahrt mit dem Polarexpress

Diese Woche durfte ich eine negative Seite des Au Pair Lebens in den USA kennenlernen: ich hatte schon seit längerer Zeit leichte Zahnschmerzen. Vor drei Wochen hat mich dann meine Gastmutter zu einem Freund von ihr gebracht, der Zahnarzt ist. Es stellte sich heraus, dass ich einen entzündeten Nerv hatte und eine Wurzelbehandlung brauchte. Da ich damals noch davon ausging, dass ich die Kosten dafür selbst übernehmen muss, habe ich lange überlegt, ob ich die Behandlung durchführen soll. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, für eine Woche Heim zu fliegen und es dort machen lassen. Da ich aber daheim nicht mehr krankenversichert bin, hätte das keinen Sinn ergeben. Ich habe mich dann letztendlich dazu entschieden die Wurzelbehandlung einfach zu machen, obwohl ich bis heute noch nicht weiß, ob meine Au Pair Versicherung die Kosten übernimmt. Meine kompletten Ersparnisse sind dafür drauf gegangen. Falls jemand diesen Blog liest, weil er sich überlegt, auch ein Au Pair Jahr zu machen, dann empfehle ich nicht die von Cultural Care vorgeschlagene Erika-Versicherung. Fragt einfach bei eurer normalem Versicherung nach einer Auslandsversicherung, die auch wirklich alle Arztkosten abdeckt. Meine Eltern haben sich zum Glück nach diesem Vorfall um eine bessere Versicherung für mich gekümmert. Jetzt bin ich also doppelt versichert und nur auf eine Versicherung kann ich mich verlassen. Und das ist nicht die Au Pair Versicherung!
Ich habe die Behandlung dank Lachgas und Betäubung komplett ohne Schmerzen überstanden. Doch auch das Lachgas kann ich nicht empfehlen. Meine Gastmutter meinte, dass ich eine Ausnahme bin da ich es überhaupt nicht witzig fand. Ich hatte eher Panik, Schweißausbrüche, Hitzeanfälle und Übelkeit während der Behandlung. Am Ende habe ich keine Luft mehr bekommen und dann haben die das Gas endlich abgedreht! Das Ganze ist jetzt schon vier Tage her und mir geht es wieder sehr gut. Ich spüre den Zahn nicht mehr und hatte auch nachdem die Betäubung nachgelassen hat überhaupt keine Schmerzen. Nächste Woche muss ich meinen Zahn nochmals überprüfen lassen und dann bin ich das Problem hoffentlich für eine Weile los.
Am Sonntag bin ich mit meiner Gastfamilie zum Mt. Hood (ein Vulkan) gefahren. Dort wartete eine Überraschung auf die Jungs: eine Zugfahrt mit dem Polarexpress. Der Film "Der Polarexpress" ist der absolute Lieblingsfilm von meinem älteren Host Kid. Die Freude war dementsprechend groß und meine Enttäuschung später auch. Ich hatte mit einer Art Musical im Zug gerechnet aber nein, wir bekamen die Geschichte über Lautsprecher vorgelesen, sind an einem Wohnhaus vorbeigefahren, dass als Santas Haus bezeichnet wurde und dann war die Fahrt (ca. 20 min) auch schon wieder vorbei. Zu allem Übel ist auch noch mein Handy abgestürzt, deshalb habe ich nur diese zwei Bilder:
Heute ist der 5. Dezember. Das heißt, ich habe meinen Jungs vom Nikolaus erzählt, der am 6. Dezember kommt. Ich wollte dann eigentlich die Schuhe putzen aber meine Gastmutter kam heute mit neuen Stiefeln heim und dann hatte sich das natürlich erledigt. Für die Jungs habe ich klassisch Mandarinen, Nüsse und ein kleines Spielzeug besorgt. Zu uns bringt der Nikolaus keine Süßigkeiten weil sich das mit dem Diabetes schlecht vereinbaren lässt. Ich selber habe schon länger ein Nikolausgeschenk von meiner Familie zugeschickt bekommen, das sich dann morgen früh in meinen Stiefeln befinden wird.
Ich hoffe, ihr habt auch einen schönen Nikolaustag!

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