Dienstag, 27. September 2016

#3 Crater Lake, Diabetes Walk und Multnomah Falls

Da bin ich schon wieder!
Gestern war ich einfach zu müde, weshalb ich kurzerhand beschlossen habe, die vergangenen Tage auf zwei Blogposts aufzuteilen. Zumindest in den ersten Wochen wird es jetzt jeden Montag (kann nach der deutschen Uhr auch schon Dienstag sein) einen neuen Blogpost geben.
Wie bereits gesagt habe ich schnell bemerkt, dass ich hier eine Beschäftigung brauche. Deshalb habe ich am Freitag Kontakt zu vielen Au Pairs in der Gegend aufgenommen und eine (die Lisa aus Bonn) hat mir geschrieben, dass sie am Samstag mit noch einem anderen Au Pair (die Chiara aus Österreich) einen Tagesausflug machen wird. Ganz spontan und ohne die beiden zu kennen bin ich dann mitgekommen. Um 8 Uhr morgens sind wir losgefahren und waren dann nach 4 1/2h Fahrt endlich am Crater Lake. Suprise, suprise: dort ist Samstags seeehr viel los, vor allem wenn eine Aktion stattfindet, bei der die Straßen gesperrt werden damit Fahrradfahrer den See umrunden können. Nach dem ersten Schock und nach dem Lunch haben wir dann aber schnell viele ruhigen Aussichtspunkte gefunden. Mit den Beiden hab ich mich auf Anhieb sehr gut verstanden!
Dort haben wir auch zwei richtig süße Streifenhörnchen gesehen:
Überwältigt von dem großartigen Ausblick haben wir dann ganz die Zeit vergessen. Kurz nach 17Uhr haben wir uns auf den Heimweg gemacht und sind durch unseren Dinner-Stop erst um halb elf daheim angekommen.

Der Sonntag begann früh für mich, denn wir haben unseren ersten Familienausflug gemacht! Es ging nach Portland (aber nicht in die Innenstadt sondern auf eine einsame Wiese) zu dem Diabetes Walk bei dem meine Host Family jedes Jahr mitmacht. Dort treffen sich viele Familie aus der Umgebung, die gegen diese Krankheit ankämpfen. Freunde und Verwandte spenden davor schon Geld. Mit dem Geld wird die Forschung gesponsert. Vor dem Lauf hat eine bekannte Sängerin die Nationalhymne gesungen (was ich aber nicht wusste). Ich stand also mit meinem Handy filmbereit da und alle anderen haben ihre Hand auf die Brust gelegt. Hat eine Weile gebraucht, bis ich's dann endlich mal kapiert hatte. Ups!  Ich hatte mit einem Sponsorenlauf gerechnet aber es war eher ein Spaziergang. Meine Host Family hat sogar nach ca. einem Kilometer die Abkürzung genommen. Die Jungs sind noch zum Kinderschminken gegangen und durften auf den Hüpfburgen rumklettern. Meine Host Mom hat mich gefühlt 100 Leuten vorgestellt, auch welchen die sie selber nicht kannte. Dann kam der klassische Spruch: "How are you? Nice to meet you!"

Meine Host Mom meinte jetzt, dass ich natürlich das ein oder andere Bild zu meinen Blogposts hinzufügen darf.

Obwohl ich es dort schon irgendwie spannend fand, wollte ich weiterfahren denn eigentlich hatte meine Host Family vor, noch zum Boot zu gehen. Es hatte bereits um 11Uhr morgens 30°C worüber ich mich sehr gefreut habe da es die letzten Tage nur geregnet hatte. Doch leider wurde es meinem Host Dad auf der Fahrt schlecht und dann sind wir eben ins Bowlingcenter. Dort hatte ich dann trotzdem einen tollen Nachmittag und sehr viel Spaß! Ratet mal, wer Zweiter wurde :)


Am  Montag bin ich dann schon wieder früh aufgestanden, da ich mich erneut mit Lisa verabredet hatte. Wir haben wieder einen Ausflug gemacht - dieses Mal einen Kleineren. Es ging zu den Multnomah Falls, beeindruckende Wasserfälle in Oregon. Dort spielt auch eine Szene von Twilight (Falls sich jemand dafür interessiert). Lisa und ich haben versucht, diese Szene nachzustellen:
Es war auf jeden Fall ein schöner kurzer Ausflug. Mittags ging's dann wieder ans Arbeiten: ich durfte das erste Mal meine Jungs allein von der Schule abholen, da meine Host Mom im Stau stand. Irgendwie hat es dann länger bei ihr gedauert und dann hatte ich die Zwei gleich den ganzen Nachmittag für mich allein. Das wäre ja normalerweise kein Problem, aber bei meinem Diabeteskind hat es angezeigt, dass die Pumpe dringend gewechselt werden muss. Das letzte Mal als das angezeigt wurde hat er dann ziemlich schnell Überzucker bekommen. Ich war also ein bisschen gestresst. Zum Glück hat sie es dann noch rechtzeitig Heim geschafft und ich konnte den großen in Ruhe zum Soccer fahren. Abends hab ich mir dann noch die Debatte von Clinton und Trump angeschaut. War auf jeden Fall interessant!

Heute (Dienstag) hab ich's dann endlich mal zum Amt geschafft um meine Social Security Nummer zu beantragen. Fragt mich nicht, wozu man die braucht aber sie ist wichtig! Nach der Schule gings wieder zum Speech-Training. Das heutige Problem: mein Großer kann nicht gerade schreiben. Die Therapeutin meinte dann aber dass wir dieses Problem jetzt einfach mal ignorieren, weil bald wird er sowieso nur noch am Computer schreiben. Alles klar! Ich hab beim Hausaufgaben machen dann trotzdem darauf geachtet, dass er richtig schreibt.
An dieser Stelle möchte ich mich auch für meine echt miserable Rechtschreibung entschuldigen. Ich hätte Frau Kolb-Rothermels (meine Deutschlehrerin in den letzten zwei Jahren) freiwillige Übungen wohl doch machen sollen.

Bis zum nächsten Mal
Eure Lea

Montag, 26. September 2016

#2 Erste Woche in der Host Family

Hallo alle zusammen,
ich bin jetzt seit elf Tagen in der Gastfamilie und fühle mich sehr wohl. Ja, mir könnte es gar nicht besser gehen. Die erste "Arbeitswoche" war richtig anstrengend, da ich mir so viel merken musste. Zum Glück hat meine Host Mom mich überall hin begleitet. Die ersten zwei Wochen hilft sie mir noch bei allem und lässt mich auch wenn's geht nicht allein mit den Kindern. Dafür bin ich sehr dankbar denn bei meinen Jungs gibt es viel zu beachten: mein 7 Jähriger hat Diabetes und meine 9 Jähriger hat eine Konzentrationsschwäche. Vor allem Diabetes ist neu für mich und ich musste viel dazu lernen.
Am Montag hab ich geholfen, die Jungs fertig für die Schule zu machen. Normalerweise ist das nicht mein Job aber es kann immer mal passieren, dass meine Host Parents krank sind und ich dann einspringen muss. Deshalb möchte ich für alles vorbereitet sein. Danach hat mir meine HM gezeigt, wie ich die Wäsche von den Kindern waschen soll und wie ich am Besten die Spülmaschine ausräume. Beides muss ich hier dann fast täglich machen solang die Jungs in der Schule sind. Um Drei sind wir die Zwei und noch zwei Freunde abholen gegangen. Den Nachmittag hab ich dann mit den vier Jungs im Garten verbracht. Vier Jungs sind nicht einfach, aber ich hatte alles im Griff :) Um 17 Uhr ging's zum Soccer und schon war mein erster Arbeitstag vorbei.
Dienstag morgen bin ich um 5 Uhr topfit aufgewacht - das erste Mal, dass ich den Jetlag gespürt habe. Am Vormittag hab ich mich dann mit einem kolumbianischen Au Pair getroffen, die ein paar Straßen weiter wohnt. Leider hat sie mein Englisch sehr schlecht verstanden und ich ihres irgendwie auch nicht. Nachdem meine HM und ich die Jungs von der Schule abgeholt haben sind wir zum "Speechtraining" von meinem Älteren gefahren. Er macht dort Übungen, um sich beim Lesen und Sprechen besser konzentrieren zu können. Wieder verging der Tag blitzschnell.
Der Mittwoch begann besonders schön (nicht!) weil meine Host Parents eine Fahrsicherheitsstunde bei einem Fahrlehrer für mich organisiert hatten. Ich hab mich gefühlt wie bei meiner ersten Fahrstunde und der Mann hat mich dazu gebracht, ein bisschen Angst vor den amerikanischen Straßen zu bekommen. Er meinte, dass wenn in Deutschland jemand einen Unfall baut, dann wird die Polizei gerufen und die regelt das. Baut in Amerika jemand einen Unfall, holen beiden Parteien ihre Waffen raus und so wird der Konflikt gelöst. Problem: meine Host Family ist ein absoluter Gegner von Waffen, d.h. ich würde den Kampf verlieren. Als ich das meiner Host Mom erzählt hab, meinte sie dass ich dann keine zweite Fahrstunde mehr nehmen muss - lucky me :) Die Jungs hatten am Nachmittag Klavierunterricht und Fußball also gab es für mich nicht sehr viel zu tun.
Am Donnerstag wollte meine Host Mom, dass ich ein bisschen rumfahre um die Gegend zu erkunden. Bereits nach 2 Minuten hatte ich mich verfahren. Zum Glück war bereits eine Navi-App auf meinem Handy. Also bin ich noch kurz einkaufen gegangen und danach ging's auch schon wieder zur Schule, die Jungs abholen. Nach unserem täglichen Snack hatte ich eine Überraschung für die Jungs. Jeder hat ein Buch bekommen, in welchem wir die Highlights dieses Jahres mit Fotos, Gemälden und Texten festhalten werden. An diesem Tag haben wir die Bücher ein bisschen verziert und unsere Namen drauf geschrieben. Und so schnell vergeht ein Nachmittag!

Am Freitag hatten wir mal keine Termine also machten wir Hausaufgaben, übten multiplizieren und holten die täglichen 20 Minuten lesen der ganzen Woche auf.
Ihr seht also, ich habe einen ziemlich durchgeplanten Tagesablauf. Jeden Tag nachdem die Jungs ihr Dinner hatten endet meine "Arbeitszeit". Das bedeutet, ich arbeite am Tag 4-5h und bin eigentlich die ganze Zeit nur damit beschäftigt, Essen zu machen, die Jungs irgendwo hinzufahren oder sie an ihre Hausaufgaben zu erinnern. Das Essen machen ist die einzige Herausforderung für mich, da es durch den Diabetes viel zu beachten gibt. Man muss bei jeder noch so kleinen Mahlzeit die Kohlenhydrate zählen und in ein Gerät eintippen. Außerdem darf er nur dann essen, wenn es der Blutzucker erlaubt. Ich bin erstaunt, wie gut der 7 Jährige damit umgeht, wenn es heißt: "Du musst jetzt diesen Saft trinken!" oder "Nein, gerade darfst du nichts Essen!" oder "Das kannst du nicht essen, das hat zu viele Kohlenhydrate." Er verdient auf jeden Fall meinen Respekt!
In dieser Woche habe ich schon mal mehr als viel gelernt und ich bin gespannt, was die nächsten Wochen noch so auf mich wartet. Da ich jeden Tag bis auf Wäsche machen und Spülmaschine ausräumen bis 15Uhr nachmittags nicht sehr viel zu tun hab, merkte ich schnell, dass ich eine Beschäftigung brauche. Deshalb hab ich am Wochenende zwei andere Au Pairs getroffen und viel unternommen. Doch davon berichte ich euch (voraussichtlich) morgen.
Macht's gut!
Eure Lea

Montag, 19. September 2016

#1 Training School und Ankunft in der Host Family

Hallöchen vom anderen Ende der Welt!
Ich bin jetzt endlich da angekommen, wo ich hinwollte: in Oregon bei meiner Gastfamilie.
Am Montag den 12. September bin ich ab Frankfurt um 8:40 Uhr nach New York geflogen. Mein Papa und meine beste Freundin Johanna haben mich zum Flughafen gebracht. Im Flugzeug war ich zum Glück nicht allein, da ich ja schon einige Au Pairs davor kennenlernen durfte.
Insgesamt waren wir ca. 30 Mädels und Jungs die zusammen geflogen sind. In NY wurden wir vom Flughafen abgeholt und mit einem viel zu kleinen Bus zur Training School gebracht. Dort erwartete mich erstmal eine riesen Überraschung, denn meine Host Family hatte dort einen Geschenkkorb für mich hinterlegt.
Die Schule sah richtig schön aus: großes Gebäude mit einem riesen Garten und direkt am Meer.
Meine Mädels und ich sind dann direkt einkaufen gegangen da wir den restlichen Tag frei hatten. Ab Dienstag hatten wir dann seeeeehr viel Unterricht. Dieser war zwar echt wichtig aber nach 10h hört der Spaß auch langsam mal auf. Heimweh hatte ich überraschender Weise überhaupt nicht. Vielleicht deshalb weil es keine Zeit dazu gab. So gut wie jede Minute dort war streng durchgeplant und Abends gab es entweder auch Programm oder die Mädels und ich machten irgendwas zusammen. In dieser Woche waren ca. 300 Au Pairs aus der ganzen Welt in der Training School. Da war es dann ziemlich schwierig den Überblick zu behalten. Deshalb hatte ich eigentlich nur mit 9 anderen Au Pairs zu tun, die ich davor schon in Berlin und über WhatsApp kennengelernt hab.
Am Donnerstag wurde die Schule dann etwas abwechslungsreicher da wir einen Erste Hilfe Kurs bekamen. Dieser war aber leider langweiliger als erwartet, da er fast nur aus einem Film bestand. Mittags ging es dann endlich nach New York City rein! Wir sind mit dem Bus dort rumgefahren und am Ende noch auf den Rockefeller Center hoch. Von dort hat man eine atemberaubende Aussicht! In der kurzen Freizeit die wir hatten sind wir noch zum Times Square gelaufen.
Freitag morgen hieß es dann Abschied nehmen von allen anderen Au Pairs mit denen ich mich in dieser kurzen Zeit schon angefreundet hatte. Um 7 Uhr morgens fuhr mein Bus an den Flughafen. Von New York flog ich zuerst nach Denver, Colorado und dann weiter nach Portland, Oregon. Hier holten mich meine zwei Jungs und mein Host Dad ab. Die Jungs haben sich so gefreut, dass sie  ich bei der Begrüßung direkt um geschmissen haben. Bin wohl nicht die stabilste... Wir sind dann zu einem Restaurant gefahren, wo ich meine Host Mom (=HM) getroffen hab. Nach dem Essen sind meine HM und ich noch fürs Frühstück einkaufen gefahren und ich durfte mir ein paar Sachen raussuchen. Daheim angekommen haben die Jungs mir das Haus und den Hund gezeigt. Mein erster Eindruck: sehr groß und sehr süß!!! Mein Zimmer hab ich dann nicht mehr eingeräumt, weil ich wegen der zusätzlichen Zeitverschiebung von 3h (insgesamt sind wir jetzt bei 9h) todmüde war.
Samstag morgen ging es dann früh los zu einem Fußballspiel von meinem 7 Jährigen. Leider hat es die ganze Zeit geregnet also hab ich mich mit dem 9 Jährigen ins Trockene verschanzt um dort selber Fußball zu spielen. Nach dem Spiel sind wir kurz Heim zum Lunch und dann ging es auch schon weiter zum Fußballspiel des Älteren. Es hat weiter und weiter geregnet. Meine HM meinte gleich, dass dieses Wetter nicht normal für September ist. Das hoffe ich doch! Die Jungs hatten trotzdem ihren Spaß aber für einen Sieg hat es bei beiden nicht gereicht :( Daheim hatte ich dann kurz Zeit meine Sachen auszupacken und schon bekam ich den ersten Besuch: meine LCC kam. Sie ist sowas wie meine Betreuungperson vor Ort und deshalb hat sie mir auch gleich erklärt auf welche Colleges ich hier gehen kann (ich muss in dem Jahr 6 Creditpoints sammeln) und was ich tun muss um den Führerschein in Oregon zu erhalten. Sie war sehr nett zu mir und hat mir auch gleich noch ein paar Nummern von anderen Au Pairs hier in der Umgebung gegeben.
Heute sollte eigentlich ein gemütlicher Tag werden doch es gab viel zu tun: gleich morgens bin ich mit meiner HM, den Jungs und dem Hund ein Mal durch das komplette Wohngebiet gelaufen. Dabei durfte ich auch schon ein paar Nachbarn kennenlernen. Danach bin ich mit meiner HM zu einem großen Shoppingtrip gefahren. Sie hat mir alle wichtigen Läden und ihren Arbeitsplatz gezeigt, wir haben uns bei einem Drive-in-Cafè einen Kaffee geholt und sind sehr lecker mexikanisch Essen gegangen. Nebenbei hat sie mir sehr viel über die Familie erzählt und ich merkte immer mehr wie arg die Vier mir gefallen. Wieder daheim angekommen wollte mein Host Dad meine Driving Skills testen also sind wir ein Mal quer durch die Stadt gefahren. Er war so begeistert, dass ich ab morgen alleine fahren darf (hehehehe). Den Nachmittag verbrachte ich dann noch draußen im Hof mit den Jungs. Wir haben Basketball und Fußball und sonstige Fang- und Bewegungspiele gespielt. Ich sehe schon, das wird ein sportliches Jahr... Am Abend hab ich mich mit meinem Host Dad zusammengesetzt und die Regeln besprochen. Da für meine HF Sicherheit das wichtigste ist, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich erstmal weder Bilder von dem Haus noch von den Kindern hier   veröffentlichen werde.

Der erste Eindruck von meiner Host Family ist mehr als positiv! Die Jungs sind super nett, offen, umarmen mich die ganze Zeit und sagen mir wie sehr sie sich auf mich gefreut haben. auch mit meinen Host Parents verstehe ich mich super!
Ich freue mich jetzt auf die bevorstehende Woche, in der ich eingelernt werde.
Falls ihr Erinnerungen erhalten möchtet, wenn es einen neuen Blog Post gibt, dann schreibt mir eure Mail Adresse oder Handynummer an Learosaschober@googlemail.com
Ich hoffe, dass es euch allen gut geht und bis bald!
Eure Lea